LMV & Sommerfest 2024 – Diese Anträge wurden beschlossen
Am vergangenen Sonntag kamen die Delegierten der hessischen LHG-Ortsgruppen zur Landesmitgliederversammlung und zum LHG-Sommerfest auf einem idyllischen Grillplatz in Gießen zusammen, um die Beschlusslage zu erweitern, zu debattieren und gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen. Nach dem umfassenden Rechenschaftsbericht des Landesvorsitzenden Fabian Witzel, der noch einmal das vergangene halbe Jahr Revue passieren ließ, wurden drei Anträge diskutiert, von denen zwei bereits bei der BMV im Juni Teil der Bundesbeschlusslage geworden waren. Die Anträge, die alle drei von der Versammlung beschlossen wurden, sind untenstehend zu lesen.
Grußworte kamen unter anderem vom Verband Liberaler Akademiker in Person von Alexander Bagus sowie vom hochschulpolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Matthias Büger, der die Versammlung als Gast besuchte. Nach dem inhaltlichen Teil war dann Zeit zum ausgiebigen persönlichen Austausch und der Abend klang bei gemütlichem Beisammensein mit Grillen und frischen Getränken aus.
Hochschulfinanzierung vor Inflation schützen
Den Hochschulen muss eine stabile Grundfinanzierung garantiert werden, damit der Umfang und die Qualität der Lehre in einem angemessenen Umfang gewährleisten können. Die Liberalen Hochschulgruppen sind der Auffassung, dass die Universitäten derzeit unterfinanziert sind. Die hohen Inflationsraten der letzten Jahre verstärken diese Problematik weiter. Daher fordern wir eine höhere Grundfinanzierung, welche in Zukunft regelmäßig in Abhängigkeit der Inflationsrate und der Lohnentwicklung der Hochschulangehörigen korrigiert wird. Die in der Tendenz steigende Summe an Drittmitteln darf hierbei nicht zu einer Reduzierung dieser so steigenden Grundfinanzierung führen.
Das Leistungsprinzip braucht zwei Richtungen – auch für Lehrpersonal
Die Liberalen Hochschulgruppen Hessen sprechen sich für das Leistungsprinzip aus. Die sog. Leistungsbezüge, welche bereits Teil der Besoldungsordnung W sind, begrüßen wir daher ausdrücklich. Diese explizite Honorierung überdurchschnittlicher Leistungen ist in der Praxis jedoch oft nicht Anreiz genug, um alle Teile des Lehrpersonals zu bestmöglicher Leistung zu motivieren. Die hohen Hürden des Disziplinarrechts schützt unmotiviertes Lehrpersonal oft vor angemessenen Sanktionen. Daher fordern die Liberalen Hochschulgruppen in Anlehnung an die bereits vorhandenen Leistungsbezüge eine Ergänzung des Bundesbesoldungsgesetzes um Leistungsabzüge bei besonders unterdurchschnittlicher Leistung.
Langfristig setzen sich die Liberalen Hochschulgruppen in Hessen für die Schaffung eines „Lecturers“ nach amerikanischem Vorbild ein. Besonders hohe Qualität in der Lehre soll so mehr Wertschätzung erfahren. Gleichzeitig fordern wir die Einführung einer Exzellenzinitiative Lehre, um mehr Dozenten für die Evaluierung und Verbesserung ihrer Lehre zu ermuntern. Für die Verteilung der Förderung für exzellente Lehre werden die zur Leistungserfassung genutzten Datenerhebungen zur Rate gezogen.
Digitale Hochschulwahlen
Die Liberalen Hochschulgruppen Hessen sehen in digital durchgeführten Hochschulwahlen eine große Chance die oft leider niedrigen Wahlbeteiligungen an Hochschulen zu steigern. Preiswerte und sichere Angebote zur Durchführung digitaler Wahlen sind infolge der Corona-Pandemie vorhanden. Die Erfahrungswerte von Hochschulen, welche bereits digitale Wahlen durchführen, sind weitestgehend positiv. Daher setzten wir uns für eine flächendeckende Einführung digitaler Wahlen an den hessischen Hochschulen ein.